1 500 US-Soldaten im besetzten Irak getötet

Washington setzt jetzt auf Exgeneral Saddam Husseins zur
Aufstandsbekämpfung


Die Zahl der im Irak ums Leben gekommenen US-Soldaten ist auf 1 500 gestiegen. Die US-Besatzungstruppen gaben am Donnerstag den Tod eines Marine-infanteristen in der Provinz Babil bekannt. Der Soldat sei am Mittwoch bei einem »Einsatz für Sicherheit und Stabilität« ums Leben gekommen, erklärten die Streitkräfte ohne Angabe von Einzelheiten. Nach Zählung der Nach-richtenagentur AP war er der 1.500. Angehörige des US-Militärs, der seit Beginn der Invasion am 20. März 2003 im Irak sein Leben ließ. Einer Ärztestudie zufolge starben infolge der US-Besatzung bis September 2004 mindestens 100.000 Iraker.

Bei Anschlägen auf das Bagdader Innenministerium und in Bakuba wurden am Donnerstag drei Menschen getötet. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtete, wurde in Mosul ein Iraker bei Zusammenstößen von irakischen Sicherheitskräften erschossen. Zwei Soldaten wurden nach Angaben eines Militärsprechers verletzt. Besatzungsgegner sprengten im Norden des Landes zwischen Kirkuk und Dibis eine Gaspipeline. Wie ein Mitarbeiter der staatlichen Ölgesellschaft sagte, werde die Reparatur mindestens fünf Tage dauern.

Die irakische Regierung verlängerte den am 7. November verhängten Aus-nahmezustand unterdessen um weitere 30 Tage bis Ende März. Er bleibe im gesamten Land in Kraft, erklärte das Büro des von Washington installierten Übergangspremiers Ijad Allawi. Ausgenommen sind lediglich die kurdischen Gebiete im Norden.

Angesichts des immer stärker werdenden Widerstands gegen die Besatzer berief die US-Armee mittlerweile einen unter Saddam Hussein hochdekorierten General wieder auf einen Führungsposten. Dschawad Al Daini wurde am Mittwoch mit einer Zeremonie als Kommandeur der neu geschaffenen 41. Brigade der irakischen Streitkräfte eingesetzt. Der 57jährige hatte vor der US-Invasion im Irak im März 2003 insgesamt 37 Jahre in der irakischen Armee gedient. Der General wurde unter dem von der US-Armee gestürzten Präsidenten Saddam Hussein mit 24 Orden und dem prestigeträchtigen Al-Kadissijah-Schwert für besonderen Mut ausgezeichnet. (AP/AFP/jW)

junge Welt vom 4.3.2005

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